Arne, geboren 2014

Diagnose:

Entwicklungsverzögerung, Essstörung, Autismus-Spektrum-Störung

Erfolgsbilanz:

Zu Beginn des zweiten Lebensjahres zeigte sich eine deutliche Entwicklungs-
verzögerung bei dem Jungen, ebenso bestand der Verdacht auf eine Autismus-Spektrum-Störung. Allerdings ist eine klare Diagnosestellung erst im 4.-5. Lebensjahr sicher. Daher bleiben ihm aber spezielle Frühfördermaßnahmen versagt.

Auf Empfehlung einer Ergotherapeutin wurde das Kind für eine First-Step-Therapie vorgestellt, er zeigte großes Lernpotenzial für die Entwicklung seiner Sprache, Kommunikations-, Beziehungs- und Emotionsfähigkeit.

2017

Vom 12.-18.09.2017  hatte der Junge den 1. Intensivblock der First-Step-Therapie. Dieser ganzheitliche Therapieansatz ist unvorstellbar kräftezehrend für das Kind und die ganze Familie, er bringt aber so manches ins Rollen für jeden Beteiligten:
So wurde den Eltern aufgezeigt, wann er bereits in autistischen Verhaltensmustern verharrt, wie er von repetivem Verhalten weg und hin zu funktionalem Spiel oder auch mehr Augenkontakt geführt werden kann. Desweiteren seine Wahrnehmung auf ein klares Selbstbild zu stimulieren, Massagetechniken um zur Ruhe zu kommen, optimale Ablaufstrukturen festlegen und vieles mehr.
In diesem ganzen Fördern und Fordern galt es jetzt die Balance zu halten, da es für Autisten stets einen hohen Stresspegel bedeutet, sich in einer neurotypischen Welt zu bewegen.
Es wurde auch empfohlen in Zukunft eine Reit-, sowie Musiktherapie zu machen. Dabei werden wir das Kind auch unterstützen.

Seit Oktober 2017 erhielt der Junge Reittherapie, wodurch die Vater-Sohn-Beziehung deutlich gestärkt wurde. Seine taktile Wahrnehmung wird gefördert (Berührung des Ponys). Reiten ist noch nicht möglich, da der Junge zu unruhig ist. Es wird mit einem Bildkasten geübt, dabei werden Auf- u. Absteigen, Striegeln und Füttern gezeigt, er zeigt viel Freude beim Kontakt mit den Pferden.

Die Musiktherapie wurde im November 2017 begonnen, es gab bis Ende des Jahres 3-Kennenlernstunden. Der Junge zeigte viel Interesse am großen Instrumentenangebot und hat auch schon einmal mit der Therapeutin zusammen getrommelt, es wird versucht seine kommunikativen Fähigkeiten zu stärken.

2018

Auch 2018 erhielt der Junge weiterhin Reittherapie. Er macht dadurch große Fortschritte und hat mittlerweile so viel Vertrauen aufgebaut, dass er sich auf das stehende Pony setzen lässt. Das Führen und Füttern des Tieres ist jedesmal ein Highlight für ihn. Der Junge genießt die Interaktion mit dem Pferd und der Reittherpeutin sehr. Er umarmt sogar manchmal "sein Pferd Rosine" und schafft es auch immer häufiger seine Beine beim Reiten nach Aufforderung ruhig zu halten. Wenn er auf dem Pferd sitzt, ist er auch in der Lage gezielt zu greifen, z.B. eine Wäscheklammer in der Mähne zu befestigen.

Arne spricht derzeit (leider nur zu Hause oder mit Vertrauenspersonen) einzelne Worte und bildet max. 3-Wort-Sätze, während er paralell in Deutsch/Englisch Wörter buchstabieren und scheinbar auch lesen kann. Sobald er das "Haus verlässt" ist er so mit der Bewältigung der ganzen Reize beschäftigt, dass die Sprache wie blockiert wirkt. Das frustriert ihn natürlich und führt schnell zum Schreien und Weinen.

2019

Auch 2019 wurde die Reittherapie erfolgreich weitergeführt.

Seit September erhielt Arne Integrierte Wahrnehmungstherapie mit speziellen Übungen zum Abbau vorhandener frühkindlicher Reflexe, sowie einem Hörtraining. Es konnte Arnes Wohlbefinden deutlich gesteigert werden, er ist spürbar ausgeglichener und psychisch wie physisch belastbarer.

Im November wurde mit Osteopathie begonnen. Blockaden, sowie die Gesichts- und Zungenmuskulatur für einen besseren Sprachfluss gelockert.

2020

2020 wurde Arne auch mit der Wahrnehmungstherapie und auch Osteopahtie weiterhin unterstützt.
Bei der Wahrnehmungstherapie werden frühkindliche Reflexe und emotionaler Stress abgebaut. Die Übungen müssen auch zusätzlich zu Hause durchgeführt werden, damit eine altersgerechte motorische Entwicklung unterstützt wird. Arne ist spürbar ausgeglichener und psychisch wie physisch belastbarer. 

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Ein Geschenkgutschein für Arne

2021

Bei Arne wurde die Integrative Wahrnehmungstherapie, die Reittherapie wie auch die Ostepathie fortgeführt.

Die Wahrnehmungstherapie hat dazu beigetragen, Arnes Regulationsfähigkeit und Wahrnehmung zu verbessern. Er hat auch langsam begonnen, aktiv an der Therapie teilzunehmen.

Da die Reittherapie im Freien stattfand, war es in der Coronazeit eine ganz wichtige Therapie für Arne, da er durch die momentane Situation stark verunsichert und verängstigt war. Sein Pferd Rosine war ein wichtiger Bezugspunkt mit dem er nach Herzenslust schmusen durfte und ihm emotionale Stabilität gab.

Die Osteopathie unterstützte Arne bei der Neuorientierung seiner Körperwahrnehmung nach Wachstumsschüben. Blockaden bei der Koordination seiner Bewegungen oder stockendem Sprachfluss wurden gelockert. Nach der Behandlung gab es eine deutliche Besserung seines Körpertonus, er bewegte sich harmonischer und hat eine zentrierte Körperhaltung, sowie eine Entwicklungsschub im Bereich Sprache.

2022

Arne erhielt weiterhin Reittherapie und Osteopathie. Er darf nun mittlerweile auf einem großen Pferd reiten und fühlt sich als autistisches Kind sehr wohl dabei.

Durch die  Osteopathie wurde die körperliche Wahrnehmung nach Wachstumsschüben und sein sensibles Verdauungssystem unterstützt.

Die Wahrnehmungstherapie wird momentan ausgesetzt.

Seit dem Frühjahr 2022 nimmt Arne nun auch an psychomotorischer Entwicklungsförderung in der Kleinstgruppe teil. Der Junge erhält dabei vertrauensvolle Anleitungen und Begleitung im Kontakt mit Gleichaltrigen, sowie bei sozialen Interaktionen.

Arne durfte am 03.07.2022 einen tollen Rundflug erleben

2023

Reittherapie, Osteopathie und psychomotorische Entwicklungsförderung wurden weitergeführt. 
Im Oktober hatte sich Arne den Oberarm gebrochen, dadurch viel zu verarbeiten.
Schwerpunkte der Reittherapie waren: Stärkung der Selbstwahrnehmung, Kommunikationsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Bedürfnissen des Pferdes Samson.
Schwerpunkte der Osteopathie: Verdauungstrakt, emotionale Verfassung und Körpersensibilisierung.
Motopädagogische Kleinstgruppe: Eigenwahrnehmung der Gruppe, Teilhabe und Unterstützung durch motorische Lernprozesse.